Süd-Nord Kooperation

Die Zusammenarbeit zwischen Human Wave Indien und Human Wave Deutschland ist eine Süd-Nord Kooperation. Das bedeutet, dass dabei eine NGO aus dem Globalen Süden (einer im globalen System benachteiligten gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Position) und dem Globalen Norden (einer mit Vorteilen bedachten, privilegierten Position) zusammenarbeiten. Durch diese Form der Zusammenarbeit agieren wir auf einem Feld globaler Machtbeziehungen, mit denen große Ungleichheiten einhergehen. Wir sind uns dieser bewusst. Bei unserer Arbeit versuchen wir, eine Reproduktion von Machtgefällen und rassistischen Stereotypen zu vermeiden.

 

Dazu gehört, dass wir gegenüber unserer Partnerorganisation mit unseren Finanzen transparent umgehen und Human

Wave Indien bei Budgetfragen die vorrangige Entscheidungskompentenz zugestehen. Außerdem holen wir bei der Verwendung von Fotos die Erlaubnis unserer Partnerorganisation ein und bemühen uns, dass Human Wave Indien schnellstmöglich auf eigenen Beinen stehen kann.

 

Wenn Ihnen auf unserer Website etwas auffällt, dass Ihnen in diesem Kontext problematisch erscheint, dann schreiben Sie uns bitte. Wir sind für Ihre Hinweise sehr dankbar und werden versuchen sie umzusetzen.


Über die Verwendung von Begriffen

 

Auf unserer Website vermeiden wir Begriffe, die Rassismen oder Stereotype reproduzieren. Hier finden Sie Erklärungen zu den von uns verwendeten Begriffen (aus der Broschüre "Mit kolonialen Grüßen" von glokal e.V.):

  • Mit dem Begriff Globaler Süden wird eine im globalen System benachteiligte gesellschaftliche, politische und ökonomische
    Position beschrieben. Globaler Norden hingegen bestimmt eine mit Vorteilen bedachte Position. Die Einteilung verweist auf die unterschiedliche Erfahrung mit Kolonialismus und Ausbeutung, einmal als vor allem Profitierende und einmal als vornehmlich Ausgebeutete. Während in Begriffen wie „Entwicklungsländer“ eine hierarchisierende eurozentrische Vorstellung von „Entwicklung“ zum Ausdruck kommt, der diese Länder zu folgen hätten, wird mit dem Begriffspaar Globaler Süden bzw. Norden versucht, unterschiedliche politische, ökonomische und kulturelle Positionen im globalen Kontext zu benennen. [...]
  • Rassismus verstehen wir als Denkweise und Praxis, durch welche Menschen auf der Basis von physischen und kulturellen
    Merkmalen bzw. ihrer Herkunft/Nationalität in Gruppen eingeteilt werden. Diese Gruppen werden als intellektuell, moralisch und sozial verschieden konstruiert und hierarchisiert. Folgende Merkmale machen Rassismus u.a. aus:
    Rassismus ...
    • ist ein (global-)gesellschaftliches Machtverhältnis, das Weißsein und Westlichsein bevorteilt und Schwarzsein/„Nicht-Weißsein“ und „Nicht-Westlichsein“ benachteiligt;
    • ist historisch gewachsen und eng mit Kolonialismus, Versklavung und ökonomischer Ausbeutung verbunden; [...]
    • prägt Wissen, Verhalten und die Art und Weise, sich selbst und die Welt zu betrachten;
    • ist wirkmächtig, unabhängig davon, ob rassistische Aussagen und Handlungen bewusst oder
      unbewusst geschehen („etwas nicht so gemeint zu haben“ ist also deswegen nicht weniger rassistisch);
    • ist ein gesellschaftliches und strukturelles Phänomen, nicht nur ein individuelles;
    • bedarf kultureller, sozialer, politischer und ökonomischer Macht, um wirkmächtig zu sein

Weiterführende Informationen

 

Sie möchten mehr über globale Machtstrukturen in der Entwicklungszusammenarbeit und außerhalb davon erfahren? Dann haben wir hier einige Videos, Texte und Websites zusammengestellt, auf denen Sie sich informieren können:

  • The danger of a single story: TED-Talk darüber, wie die Geschichten, die wir über andere Menschen oder Orte kennen, Vorurteile reproduzieren oder abbauen können.
  • Die Publikationen von Glokal e.V. klären über globale Machtverhältnisse und deren Hintergründe auf. Viele Broschüren sind online als PDF verfügbar und geeignet für Menschen, die sich das erste Mal mit dem Thema auseinandersetzen. Besonders empfehlen können wir in diesem Zusammenhang die Broschüre "Mit kolonialen Grüßen".
  • Extrem augenöffnend im Bezug auf das Thema Rassismus ist Noah Sows Buch "Deutschland Schwarz-Weiß".
  • Einen satirischen Blick auf Spendenwerbung wirft die Kampagne "Africa for Norway". Wir hoffen, dass wir nie für den "Rusty Radiator Award" nominiert werden.